Freitag, 24. September 2010

Lebenszeichen

Da kommt so ein kleiner popeliger Tropensturm, also 3 Tage Wasser marsch, Wind aus allen Richtungen und schon steigt hier die Satellitenanlage aus – kein Internet… gibts doch nich!! Zu allem Überfluss haben wir seit einer Woche einen neuen IT-Jogi der mit der Gesamtsituation leider völlig überfordert scheint, den ganzen Tag freundlich guckt, nickt und falsche Teile bestellt die dann auch noch nicht eintreffen. Sobald ihr das hier lesen könnt, wurden die falschen Teile zurückgeschickt, die Richtigen sind eingetroffen, der kleine Wackel-Inder wurde nicht vom wütenden Mob gelyncht und ich kann wieder friedlich vor mich hin bloggen. Prima!
Zu aller erste möchte ich mich bei euch allen ganz dolle für die Geburtstagsglückwünsche bedanken. Kathrin, der blog ist super gut geworden und wenn ich mal schlechte Laune habe … ein click und weg isse :-) . Da muss man erst 30 werden um die Kumpels zu gesanglichen Meisterleistungen zu treiben – Prinzessin: gelernt ist eben gelernt he?!, Andiii: ganz souverän, Milan: auch lost in da Busch?, Reiko: du alter Tanzbär – ich fands … hach *schnuff*!

Mein Geburtstag war sehr ruhig. Wir haben uns alle am Freitag auf ein paar Bierchen im Klubhaus getroffen. Leider hatte ich mir dann etwas den Magen verdreht, sodass am Samstag den ganzen Tag im Bett gelegen habe. Am Sonntag stand dann mein Geburtstagsgeschenk auf dem Programm – einen Vormittag auf dem Golfplatz, mit Trainer und ganz viel Sonne. Hat mir riesigen Spaß gemacht und zum Abschluss habe ich die ersten 9-Loch meines Lebens mit 56 Schlägen gemeistert. 










Mein letztes langes Wochenende habe ich in Kumasi verbracht - Icke & Er auf reisen. Also ging es wieder los, 5 Stunden über Stock, Stein und unsagbar schlechte Straßen in Richtung gutes Essen und laaange ausschlafen, nur eben diesmal in die andere Himmelsrichtung. Kumasi liegt nördlich von Samreboi ziemlich genau in der Mitte von Ghana. Einst die stolze Hauptstadt des Landes bildet Kumasi heute einen der wichtigsten Dreh- und Angelpunkte für Handel und Wirtschaft ganz Westafrikas.
Kumasi ist, um es mal kurz zusammenzufassen, ein riesiger, unüberschaubarer Marktplatz, ein Schmelztiegel aus Händlern, Reisenden und Touristen aus allen Regionen des Landes – bunt, laut, schmutzig, spannend, anstrengend aber absolut sehenswert.
Unser Wochenende stand jedoch im Zeichen der Erholung und Entspannung, so dass ich über keine großen Abenteuer berichten kann.
Das einzige große Abenteuer war unser Besuch auf dem Zentralmarkt von Kumasi. Die Stimmung dort ist wirklich absolut unbeschreiblich und total verrückt. Gefühlte 10 Millionen Menschen versuchen gleichzeitig auf einer Fläche von 10 Fußballfeldern irgendetwas zu verkaufen. Es herrscht ein derartiges Getummel, Gewusel und Getöse, das man (wir) nach einer Stunde völlig abgekämpft aber stolz auf unsere ergatterten Waren das Feld geräumt haben. Eine endlose Menschenschlange drängt sich durch die engen Gassen zwischen den Holzbuden hindurch. Die einzige Taktik: man springt todesmutig in den Menschenstrom und sobald man einen interessanten Stand entdeckt hat, wirft man den Anker, oder hält sich an irgendetwas fest, sodass man an dem Stand auch wirklich zum Stehen kommt. Man tätigt seine Geschäfte und springt abermals in die Schlange hinein und lässt sich bis zum nächsten Landemanöver treiben.
Am Nachmittag haben wir das Kulturzentrum besucht. Eine kleine Parkanlage mit Hütten, in denen lokale Gewerke wie Flechtkunst, Bildhauerei, Schnitzerei und Malerei zur Schau gestellt und deren Produkte zum Kauf angeboten werden. Ich möchte mir an dieser Stelle noch gar nicht die Folgen des ersten Zusammentreffens zwischen Kati und dem hiesigen Ohrringproduzenten ausmalen!!
Am Montag haben wir eine Teak-Plantage in der Nähe von Kumasi besucht, wohl gemerkt die erste und einzige voll FSC-Zertifizierte in ganz Ghana. Nach dem Besuch waren wir uns beide einig, das wir bzw. die Samartex Baumschule noch einiges lernen und verbessern kann.
Ich bin mir sicher, Kati wird in Kumasi ihren Spass haben! :-)